„Es geht immer um den Kontakt. Menschen sind Individuen. Das ist ihre Falle. Menschen sind einsam, wollen es aber nicht sein. Das ist der Punkt. Und egal, was sich ihnen nähert, eine Katze, die nett guckt oder ein Text, der es schafft, was auch immer zu berühren, dein Herz, deine Rübe, dein Zwerchfell, deine Tränendrüse, der ist bei dir angekommen. Mit dem hast du einen Kontakt aufgenommen. Und darum geht es. Um nichts anderes.“
Katja Lange-Müller im Werkstattgespräch mit Patrick Braatz und Verena Kämpf über ihr physisches Verhältnis zum Gedruckten, die Missliebigkeiten des Lebens, das Wörter-Rausschmeißen, Abhängigkeit, den Brühwürfel als ästhetisches Konzept, die Kraft des Plebejischen, Pathos, die ‚Dressur’ Linkshändiger, Schönheitsoperationen als messerscharfe Ideologie und die Notwendigkeit, beim Schreiben der Wahrhaftigkeit verpflichtet zu sein, nicht der Wahrheit.